54 Iv. Lebensbilder aus der braudenburgisch-preußischen Geschichte.
in der Altmark und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut." Jetzt eilte der Kurfürst herbei. Sein wackerer General Derfflinger überfiel sie in der -Ltadt Rathenow. Als sie dann eilig flohen, verfolgte sie der Prinz von Homburg, der auch Priuz Silberbein hieß, weil er ein silbernes Bein hatte. Er griff sie ungestüm an bei dem Dorse Fehrbelliu. Schon geriet er in Not, als der Kurfürst felbst nachkam und einen glänzenden Sieg erfocht. Las ist am 28. Juni 1675 gewesen. Doch damit war es noch nicht vorbei. Ler Kurfürst hat die Schweden bis in Pommern verfolgt, ihnen das Land genommen, und als sie dafür in Preußen einsielen, ist er ihnen auch da begegnet. Aber solche Angst hatten sie vor ihm, daß sie ihn gar nicht erst erwarteten, sondern schon vorher davoneilten. Es war Winter, die Ostsee war vielfach zugefroren, fo daß der Kurfürst fein Heer auf Schlitten setzen konnte und über die Haffs den Schweden nacheilen. Da sind diese auf ihrer wilden Flncht durch die bittere Kälte in den Wäldern Livlands umgekommen.
Trotz dieser herrlichen Siege hat der Kurfürst deu Schweden alles wieder znrückgeben müssen, weil König Ludwig von Frankreich ihnen zu Hilfe kommen wollte. Der Kaiser war falsch und ließ den Kurfürsten treulos im Stich. Voll Zorn hat sich da der Große Kurfürst vom Kaiser abgewandt und einige Jahre lang mit den Franzosen verbündet. Denn ihm war ein offener Feind lieber als ein falscher Freund.
Da kam aber Ludwig Xiv. auf den schlimmen Gedanken, alle Protestanten in Frankreich katholisch zu machen. Sofort verkündete der Große Kurfürst, daß alle französischen Protestanten in Brandenburg eine neue Heimat finden könnten. Da sind an 20000 solcher Flüchtlinge zu ihm gekommen. Sie waren fleißige, kluge und geschickte Menschen. Ihre Fertigkeiten regten die Märker zur Nacheiferung an. Wollen-, Seide-nnd Halbseidefabriken entstanden, auch Metallgewerbe in Gold- und Silberarbeit, Glasfabrikation und Spiegelschleiferei wurde nun im Lande betrieben.
Berlin wuchs. Von den 20000 Einwohnern, die damals diese Stadt hatte, waren 5000 Franzosen. Noch heute erinnern „französische Kirchen" und „französische Straßen" an diese Zeit. Französische Namen führen noch heute viele Familien.
Lange hat der Große Kurfürst nun nicht mehr gelebt. Im Jahre 1688 ist er gestorben. Er war noch ein zweites Mal verheiratet gewesen. Diese zweite Frau hieß Dorothea; sie war eine holsteinische Prinzessin. Der Große Kurfürst hat sich neben Berlin eine zweite Residenz geschaffen, indem er sich in dem damaligen kleinen Städtchen Potsdam an der Havel ein Schloß bauen ließ, das heutige Potsdamer Stadtschloß.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Frankreich Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Dorothea
Extrahierte Ortsnamen: Altmark Rathenow Homburg Schweden Pommern Schweden Schweden Frankreich Brandenburg Berlin Berlin Potsdam
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Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
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Geschlecht (WdK): Jungen
68
Attika.
Tvvdaqldiav zov ezeqov' tcqo zov yay drj xal ovzol aycpozeqol
incxkrjzol G(pl £Ovt£S Uttqvto. Zoze dfj £V zfj ’Eksvglvl Oqeovzeg
Ol kolnol Zov Gvyiia%Ov Zovg Ze ßuglkiag Zov Aaxsdalflovlov
ovx oyokoyiovzag xal Koqivfhovg ixhnovzag zrjv zco-lv ofyovzo
5 xal avzol anakkaggoyevoi. zbzuqzov drj zovzo inl zrjv ’Azzl-
xrjv anixofisvoi Aoqlesg, dig z£ inl nokiyo igßakovzsg, xal
dlg in’ aya&o zov Ttkq&Eog zov A&rjvaiov, ngdzov yiv, oze
xal Miyaga xazoixlgav (ovzog o Gzökog inl Kodgov ßaglksvov-
zog ’Afrrjvaiov oprfwg av xakiolzd), devzsyov xal zqlzov,
10 Oze inl Ilelglgzqcczld Eov £%£Äa6lv Oqlirj&ivzeg ix ündgzrjg ani-
xovzo, Zezagzov di zoz£, oze ig ’Eksvgiva Kkeoyivrjg aycov
Ilekonovvrjglovg igißaks, ovza zezuqzov zoze Aoqleeg igißakov
ig ’A&rjvag. diakv&ivzog cov zov Gzokov zovzov axksdg
ivd'avza ’A&rjvatol zivvg&al ßovkoysvoi ngdza Gzqazrjtrjv noc-
15 Evvzai inl Xakxidiag. Boiozol de zolgl Xakxidsvgl ßafrsovgl
inl zov Evqinov. ’A&rjvalolgt de löovöl zovg ßorj&ovg sdo^e
nqozeqov Zolgl Bolozolgl 7] Zolgl Xakxcdsvgl int%£Lq££Lv. Gvjl~
ßakkovgt ze drj zolgl Bolozolgl ol ’A&rjvaioc xal nokko ixgazrj-
Gav, Xqiqza di nokkovg cpovsvgavzeg inzaxogiovg avzdv i£d-
20 yqfjgav. zrjg di avzijg zavzrjg rjjieqrjg ol’A&rjvaiol diaßüvzeg ig
zrjv Evßocav Gvyßakkovgi xal zolgl Xakxidevgi, Vlxrjgavzeg di
xal zovzovg zez^axlg^ikvovg xkrjqov^oyg inl zdv [nnoßoziav
zfj x^Qv keinovgi' ol d’ innoßozai ixakiovzo ol naxieg zov
Xakxldicov. ogovg di xal zovzov i^dyqrjgav, aya zolgl Bolo-
25 zdv it,oyqrj[i£V0lgl e'lxov iv cpykaxrj, iv nidaig drjgavzzg ’ %qovo
di skvgav Gcpeag diyveog anozlyrjgaysvol. zag di nidag avzdv,
dem Feldzuge entbunden wäre. —
1. Tw S aq ls e cov. Kastor und Po-
lydeukes wurden seit ältester Zeit
in Sparta verehrt als untrennbare
Zwillinge, und waren in Gestalt
zweier durch ein Querholz ver-
bundner Balken in dem Tempel
aufgestellt. Beim Auszuge des Hee-
res wurden ihre num/na zum Schutze
der Doppelkönige mit aufgeboten,
£7tl’Hlr]Tol sl’novzo. - 5. X £Z Ci Q X Ov
xovxo, jetzt zum vierten Male,
wird am Schluss als Hauptsatz wie-
der aufgenommen. — 20. 21. dia-
ßuvxsg ss xrjv Evßolav. Dies
ist als vor dem Zusammentreffen
geschehen stark zu bezweifeln;
denn wo waren sogleich die Schiffe
zur Ueberschreitung des an engster
Stelle doch 200 Fuss breiten Euri-
pos? Ausserdem ist wahrscheinlich,
dass man den Uebergangspunkt mit
leichter Mühe vertheidigt hätte. Die
Chalkidier standen offenbar in Boio-
tien, im Begriff, den Kämpfenden
zu Hülfe zu kommen. — 22. v, lr\-
qov %ovg, Inhaber von Landloosen
(jtilrjqoi'). Sie wurden ausder Klasse
der Q'fjxsg genommen und bliebenim
Besitze der Rechte und Pflichten
athenischer Bürger. Das von Athen
hier zuerst angewandte Verfahren
kommt dem römischen sehr nahe.—
26. Sijiv s cog — dmvuiovg, für et-
wa 50 Thaler; dies war das auch
im Peloponnes um diese Zeit ge-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gymnasium
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Die Schlacht hei Issos.
155
ravzrjg y] Mekbaygov. tov di Evavvpov zoüg Tte^otg piv Kpd-
Zeqog in£tizaxzo dcq^Uv, tov di £,V[l7tccvzos Evavvpov Tiaqp£-
viav rjy £tto ’ xal naqpyyexto avta pr\ anoxunuv trjv &a/lag-
Gav, dg prj xvxxa&Elev ix tdv ßapßagav, ou navtrj vn£pcpa-
Xayyijg£iv avtdv dca nxrjd’og ip£Xxov.
Aaqeiog di, inudrj itgrjyyix&r] avta npogayav yjdp ’Axiigav-
dpogdg ig pa^^v^dv piv inniav dtaßißd^u nipav tov nozapov
tov Tilvccqov ig tqigpvqlovg paxigta tov aql&pov xal p£ta
tovtav tdv x^ixav ig dcgpvqiovg, onag zrjv Xoinrjv dvvapuv
xafr’ rjgv%iav Gvvzdigsls. xal ngdzovg piv tov onxitlxov tovg
"Exxrjvpg tovg pig&ocpoqovg sta^sv ig tqigpvqiovg xatd trjv
cpaxayya tdv Maxsdovcov. inl di zovzocg tdv Kagdaxav xa-
Xovpivav ev&ev xal ev&ev ig i^axigpvqiovg' onxztai di rjgav
xal ovtoi. zogovzovg yag inl cpaxayyog anxrjg idi^Eto to %a-
qlov iva izaggovzo. inizai-E di xal za oqu za iv aqlgteqa
Gcpdv xatd to ’Axe^dvdqov de^idv ig digpvglovg' xal tovtav
egzlv ol xatd vdtov iyivovzo zrjg ’Ax^avdqov Gzqatiag. td
yag Oqog iva inetaxd'rjgav nrj [uv di£%cc>Qel ig ßa&og xal xox-
nddig zi avtov dgnep iv fraxaggy iyiyv£to’ inuza ig imxap-
nrjv nqoiov tovg inl zalg vnapeiaig tetaypivovg xazomv tov
d£%Lov xigag tov ’Axe^avdpov inocu. to di dxxo nxrjd-og avtov
ipixdv t£ xal onxizdv, xatd e&vt] Gvvzetaypivov ig ßa&og ovx
drpixipov, dnig&Ev rjv tdv 'Exxtfvav tdv pigd'ocpoqav xal tov
inl cpaxayyog tetaypivov ßagßaqixov. ixiy£to yap r\ naga i]
%vv Aaq£La Gtqazca paxigta ig i^rjxovta pvpiadag paxipovg
£ivat.
’Axii'avdgog di, dg avta nqoga iovzi to xapiov diig^Ev
oxiyov ig nxazog, nappyaye tovg Cnniag, tovg ze itaiqovg xa-
Xovpivovg xal tovg &£Ggaxovg xal tovg Max£dovag. xal tov-
tovg piv inl za d^up xipa dpa oi Eta^E' tovg di ix Tiexo-
novvrjgov xal to axxo to Gvppa%ixov inl td Evdvvpov nipnsi
dg Iiaqp£Vlava.
„die Trabantengarde“. — Kagsa-
hcov Y.axovfiivcov. „Von der Erzie-
hung der jungen Perser vom 5. bis
zum 24. Jahre sprechend sagtstrabo
Xv p. 784: die in jeder Abhärtung
geübten Jünglinge y.u\ovvxcu Kdg-
öcchsg, goto Hxortsiccg rgscpdpsvoi,'
ttugdu yag zo dvdgcodsg ncä nols[ii-
y.6v leyezcn“. — inl (pccxayyog
anxrjg, in einfacher Reihenstel-
lung. — dtg^capii. ig ßcc&og nzl.r
der Berg trat mehr ins Innere des
Landes zurück und bildete eine
Einbuchtung, dass die Ebene an
jenerstelle plötzlich breiter wurde;
hierdurch brachte er dann wieder
bogenförmig vorlaufend die an sei-
nem Fusse aufgestellten in den
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Albrecht I.
101
König aus. Nun zog Adolf gegen Albrecht, sich zu rchen. Aber er fand im Handgemenge mit seinem Gegner bei Gllheim am Donnersberg am 2. Juli 1298 den Reitertod.
Kapitel 69.
Albrecht I.
(12981308.)
1. So war nun der Habsburger, wenn auch auf Umwegen doch noch rmischer König geworden, und er trat denn auch auf dem Reichstag 1298 zu Nrnberg (November 1298) ganz als Herr des Reiches im alten Sinne auf. Eine Schar von Fürsten, eine Wolke von Grafen und Rittern um-gab ihn, die Kurfrsten versahen in alter Weise ihre Erzrnter^, selbst der König von Bhmen diente dem Herzog von sterreich persnlich. Unverhohlen zeigte Albrecht auch sonst stolzen kniglichen Mut. Schon in dem Wahlausschreiben der Kurfrsten hatte er sich als aus kniglichem Blute stammend bezeichnen lassen, und er betrachtete sich als den eigeut-lichen Nachfolger seines Vaters, Adolf von Naffau aber als einen gewesenen Thronruber. Albrecht war ein stattlicher Fnfziger, aber von schreckhaftem Aussehen. Er hatte ein Auge verloren. Den Wert des Geldes wute er zu schtzen. Seine Schatzkammer war stets gefllt. Darum galt er fr geizig. Seine nchsten Plne waren auf die Vermehrung und Ver-strkung der Habsburgischen Hausmacht gerichtet.
2. So wollte er sich Hollands bemchtigen, auch auf die Schweiz hatte er sein Augenmerk geworfen. Die rheinischen Kurfrsten, die zu murren anfingen, demtigte er rasch. Damit, da er ihnen ihre unsinnigen Zoll-erhebuugeu am Rhein ^ untersagte, waren sie mit ihm in offenen Kampf geraten, aber von ihm besiegt worden (1301/1302). Allerdings behandelte er die Aufrhrer uerst glimpflich. Nur wenige Zlle wurden aufgehoben, und bald herrschte wieder der alte Zustand. Albrecht nahm neue Plne auf. Gleich seinem Vorgnger Adolf wollte nun auch er Thringen und
1 Vergl. hiezu den Eingang von Schillers Gedicht: Der Graf von Habsburg" wo beim Dichter eine bewute Verwechslung vorliegt.
2 Nachdem Friedrich Ii. den Landesherren auch das Recht Zlle zu erheben berlassen hatte, machten sich vor allem die rheinischen Kurfrsten ein Geschft daraus, die Zollsttten am Rhein in ausgedehntem Mae zu vermehren. Namentlich hatten sie den Mittellauf von Mainz bis Coblenz, wo es dem Handel fast unmglich war, Nebenstraen bers Gebirge einzuschlagen, mit fast unglaublichen Zollerhebungen (bis zu 66/o und darber) belastet. Daher diese Rheinstrecke auch die goldene Pfaffen-gasse" genannt wurde.
209
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_I. Adolf Adolf Albrecht Albrecht Albrecht_I. Albrecht Albrecht Adolf_von_Naffau Adolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Adolf Adolf Schillers Friedrich_Ii Friedrich
122 Mittlere Geschichte.
nicht viel zu erwarten. Denn als er auf einem Reichstag zu Nrnberg eine Husiteusteuer umlegen wollte, gaben ihm die Stnde einen abschlgigen Bescheid, und selbst als die Husiteu die Grenze berschritten, in Sachsen einfielen und ein schsisches Heer in die Flucht schlugen (1426), blieb das Reich infolge der Engherzigkeit der Stnde nngerstet. Nunmehr ergossen sich in den folgenden Jahren die Scharen der Husiteu weiter hinein ins Reich. Sie kamen bis vor Naumburg a. S. und nach Bernau (nrdlich von Berlin). Jetzt erst raffte sich das Reich auf. Ein zweiter Reichstag zu Nrn-berg (1431) brachte ein Reichskriegsgesetz zu stnde, und ein Heer von 100000 Mann rckte unter Friedrich von Brandenburg in Bhmen ein. Aber nahe bei Pilsen, im Angesicht der Feinde, ergriff es feige die Flucht! Zum Glck fr das Reich waren um diese Zeit unter den Hnsiten selbst Glaubensspaltungen eingetreten, die nach Hnsitenart durch das Schwert entschieden wurden. Hiebei erlagen die Radikalen (Taboriten genannt) mit ihrem Anfhrer Prokop den Gemigten (Kalixtmer genannt). Dies hatte die endliche Anerkennung Sigismunds zur Folge (1436). Doch schon nach Jahresfrist starb er (1437) zu Zuaym, wohin er, einer Verschwrung gegen sein Leben aus dem Wege gehend, geeilt war. Noch vor seinem Ende lie er die Herren seines Gefolges dem Gemahl seiner einzigen Tochter (einen Sohn hatte er nicht), dem Herzog Albrecht von sterreich, als König von Bhmen und Ungarn huldigen. Mit Sigismund erlosch das Haus Luxemburg, und da die Kurfrsten Albrecht ihre Stimme gaben, so ging die Kaiserkrone nunmehr ans Haus Habsburg der, bei dem sie bis zum Jahr 1806 ununterbrochen geblieben ist.
230
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Brandenburg Friedrich Prokop Sigismunds Albrecht Albrecht Sigismund Albrecht Albrecht
100 Mittlere Geschichte.
Kapitel 68.
Adolf von Nassau.
(12911298.)
1291 Mit Adolfs Wahl ging es so: die Groen im Reich, in Verfolg ihres Grundsatzes, nur einen unbedeutenden König der sich zu dulden, weigerten sich, Albrecht von Habsburg, der als sehr energischer Mann be-kannt und dazu Herzog von sterreich war, zu whlen, und wurden hierin noch von seinem eigenen Schwager, dem Bhmenknig Wenzel Il, bestrkt-Wenzel gewann denn die geistlichen Kurfrsten fr seine Ansicht und auch die weltlichen bis auf einen. Und so whlte man einen der kleinsten dent-schen Grafen zum König, ^ und lie sich von ihm noch obendrein die Kosten der Wahl ersetzen. Die weitgehendsten Versprechungen mute Adolf den Kurfrsten machen; denn jeder hatte seinen besonderen Wunschzettels Als König mischte sich Adolf nicht in die italienischen Angelegenheiten, hatte aber auch in den deutschen keine glckliche Hand. Denn auf Schritt und Tritt hatte er Rcksicht zu nehmen auf seinen mchtigen Nebenbuhler Albrecht. Und als sich dieser mit seinem Schwager Wenzel ausgeshnt hatte, wurde Adolfs Stellung immer unsicherer. Sie zu befestigen, wollte er sich nun gleich Rudolf von Habsburg eine Hausmacht grnden. Thringen und Meien sollten ihm dazu dienen, obwohl beide Lnder bereits ihren Herrn hatten. Nichtsdestoweniger trug der oberste Friedeusbewahrer im Reich den Krieg nach Thringen (1294/95). Das machte einen sehr schlechten Eindruck. Sodann lie er sich vom König von England gegen Frankreich anwerben. England zahlte 10000 Pfund Sterling fr die damaligen Geldverhltnisse eine hohe Summe und der deutsche König erlie dafr eine Kriegserklrung an Frankreich, marschierte aber erst nicht an die Grenze, so da ihn die Franzosen verhhnten. Dies alles gab Albrecht den er-wnschten Anla, Adolfs Absetzung zu betreiben. Eine Frstenversammluug in Wien entsetzte denn den König seines Thrones (1298) wegen vieler Verbrechen und Widerrechtlichkeiten" und rief zu gleicher Zeit Albrecht zum
1 brigens war das Grflein", wie sie ihn nannten, ein Mann von tadellosem Ruf und etwas besserer Bildung. Er konnte nicht nur lesen und schreiben, sondern sprach auch lateinisch und französisch. Dabei war er ein khner Reitersmann.
2 Diese Wnsche der Kurfrsten wurden jetzt mehr und mehr Sitte oder Unsitte und gingen spter in die sog. Wahlkapitulationen der, die sich von jenen Einzel-forderungen dadurch unterschieden, da sie von den Kurfrsten nach gemeinsamer Ver-Handlung dem zu Whlenden als Bedingung gestellt wurden. Das ganze Verfahren spiegelt getreu die Zersplitterung der Reichsgewalt wider.
208
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf_von_Nassau Adolf Adolfs Albrecht_von_Habsburg Albrecht Bhmenknig_Wenzel_Il Adolf Adolf Adolf Albrecht Albrecht Adolfs Adolfs Rudolf_von_Habsburg Rudolf Albrecht Albrecht Anla Adolfs Adolfs Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich England Frankreich Wien
Die Reformation. 297
göttliche gnädige Hilfe vor Eu. Majestät unbilligen Gewalt, auch unchristlichem und unkaiserlichem tätlichen Vorhaben zu schützen und zu retten. Denn daß Eu. Maj. Gemüt sei, das göttliche Wort und die Lehre, bte sie lutherisch nennen, zu vertilgen, auch des Reiches Freiheit zu erbrücfen: Solches ist aus vielen verlaufenen Verhanblurgen auf gehaltenen Reichstagen und sonst, auch sonberlich aus Eu. Maj. gegenwärtigem Vorhaben genugsam und klärlich zu befinben... Eu. Maj. Absicht ist, unsere Religion zu vertilgen. Das erscheint weiter baraus, daß Ea. Maj. beim Papst ein parteiisches Konzil gen Trient gesorbert haben, bei dem niemanbs anberen Stimmen zugelassen haben, bentt allein berjemgen, welche bent Papst gelobt und geschworen stnb.... Es hätte aber Eu. Maj. gebührt, uns, wie anbete Kaiser hierbevor in geringen Dingen getan, zu verhören und uns zu öffentlicher Antwort kommen zu lassen, wie das in den Reichsorb-nungen (golbene Bulle) und Eu. kaiserlichen Eib vorgesehen ist... .a)
Inhaltsangabe.
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Rüstung zum Wassengange.
b) Welche Antwort gab baraus Karl V.?
Er tat die Häupter des Schmalkalbischen Buttbes, Kurfürst Johann Friedrich den Großmütigen von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, wegen Hochverrats in die Reichsacht. Die Schmalkalbener Verbünbeten waren den noch nicht vereinigten kaiserlichen Truppen an Zahl überlegen; sie hätten die Alpenpässe besetzen und sch ganz Deutschland) unterweisen können. Aber der bedächtige Kurfürst Johann Friebr'ch, beit der Oberbefehl übertragen worben war, lähmte butch feine Unschlüssigkeit alle Unternehmungen. So gewann Kaiser Karl Zeit, aus Italien und den Nieberlauben neue Verstärkungen heranzuziehen und mit seinen oberbeutschen Scharen zu vereinigen. Beibe Parteien stauben sich in verschanzten Lagern gegenüber.
Da brang eine nieberschrnetternbe Kunbe ins Hauptquartier der Evangelischen: Herzog Moritz von Sachsen war, obwohl er int Herzen den Protestanten zugetan war, aus die Seite des Kaisers übergetreten, welcher ihm die Kurwürbe in Aussicht stellte. Moritz war mit seinem Heere ins Kurfürstentum Sachsen eingefallen. Das kr nt den Schmackalbenern ganz unerwartet, und sie bekamen einen solchen Schreck, daß sie ihren Kriegsplan gegen bett Kaiser vergaßen und rur an bc? Nächste buchten: an die Rettung ihrer Läuber. Johann Friedrich war schier fassungslos. Er zog zur Rettung seines bebrohten Laubes heim; Philipp kehrte erzürnt darüber nach Hessen zurück. Ganz Süb-beutschlonb mußte sich bent Kaiser unterwerfen. Auch Augsburg mußte toiebet katholisch werben. Johann Friedrich war unterdessen in das Herzogtum Sachsen eingebrungen, würde aber plötzlich vom Kaiser überrascht, der in Eilmärschen nach Norben gezogen war und unerwartet bte Elbe überschritten hatte. Er schlug das kurfürstliche Heer bei Mühlberg (aus der Lohauer Heibe) vollstänbig, 1547. Friedrich Johann geriet in Gefangenschaft und würde zum Tode verurteilt. Der Kaiser beguabigte ihn zu ewigem Gefängnis, nachdem er sein Laub und die Kurwürbe an Moritz abgetreten hatte. Nur die thüringischen Besitzungen (Gotha, Weimar und Eisenach) erhielten seine Söhne. Daraus sind die jetzigen sächsischen Herzogtümer ent' anbett. Auch Philipp von Hessen unterwarf sich, würde aber sofort gefangen gesetzt.
j) „Verwarmingsfchrift" der ev. Reichsstände, erlassen im Feldlager bei Petmes am 11. 8. 1546. — Langenn, Moritz, Herzog und Kurfürst zu Sachsen, 2. Teil, S. 273.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friebr'ch Johann Karl_Zeit Karl Moritz_von_Sachsen Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Friedrich_Johann Friedrich Johann Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz
260
als sie frchteten, der Kaiser, welcher in seinen Erblanden die prote-stantische Lehre vollstndig ausrottete, werde berall auf die Einhaltung des kirchlichen Vorbehalts bestehen, beteiligten sich mehrere von ihnen am Kriege. Da nmlich seit dem Passauer Bertrage 2 Erzbistmer (Magdeburg und Bremen). 12 Bistmer und zahlreiche Stifter von den Prote-stanten skularisiert waren, so muten sie besorgen, da der Kaiser, wenn seine Macht hinlnglich erstarkt sei. die Bestimmungen des Augs-burger Religionsfriedens strenge durchfhren werde. Auerdem waren besonders das Streben mehrerer deutscher Fürsten nach greren landeshoheitlichen Rechten und die Bemhung Frankreichs, das Haus Habsburg zu schwchen, die Hebel des Krieges. Nicht blo Deutschland, sondern die meisten greren Mchte Europas, Frankreich, Schweden, Dnemark, die Niederlande, Spanien und England, waren in diesen Krieg verwickelt. Wenngleich die Entscheidung fast lediglich auf deutschem Boden ausgefochten wurde, so hat dennoch der Krieg eine europische Bedeutung.
1. Der bhmisch-pflzische und der niederschfische Krieg. 16181625.
1. Der bhmische Krieg (1620). Whrend die Bhmen zum Kriege rsteten, lie Erzherzog Ferdinand, welcher bei der Krnklichkeit des Kaisers die Regierungsgeschfte fhrte, ein Heer unter Buquoi und Dampierre in Bhmen einrcken, wo die Aufstndischen durch Unter-sttzung der Union bereits ein Sldnerheer unter Ernst von Mans-selb zusammengebracht hatten. Indes das kaiserliche Heer machte nur geringe Fortschritte, und als der Kaiser Matthias gestorben war, sah sich fein Nachfolger Ferbinanb von allen Seiten bebrngt.
Ferdinand Ii., 1619 1637.
Der Woywobe Bethlen Gabor, welcher sich Siebenbrgens be-mchtigt hatte, brohte mit einem Einfalle in Ungarn, die Bhmen rckten unter Thurn gegen Wien, und selbst die sterreichischen Lanbesteile. in benen der Protestantismus groe Ausbehnung gewonnen hatte, waren fast alle in Aufruhr begriffen. Schon schlo Thurn die sterreichische Hauptstabt ein, und die sterreichischen Protestanten sandten Abgeorbnete an Ferbinanb. um Religionsfreiheit und anbere Zugestnbnisse zu sorbern. Als dieser jebe Bewilligung entschieben abschlug, und die Bittsteller immer lauter und strmischer wrben, erschien pltzlich tm Schlohofe eine kleine Abteilung eines Dampierreschen Reiterregiments. Die Bittsteller
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ernst Matthias Ferdinand Gabor Siebenbrgens
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Bremen Frankreichs Haus_Habsburg Deutschland Europas Frankreich Schweden Dnemark Niederlande Spanien England Ungarn Wien
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des pflzischen Kurfrsten vollstndig besiegte. Obwohl Mansfelds Truppen noch ganz unversehrt waren, so wagte Friedrich doch nicht, sich in Prag zu verteidigen, sondern floh eiligst durch Schlesien und Bran-denbnrg, wo man dem Winterknige" keine Aufnahme gewhrte, nach Holland.
Jean Terclaes Graf zu Tilly, der Sohn eines kaiserlichen Kriegsrats, wurde auf einem Landgute bei Lttich geboren. Von seinen Eltern wurde er fr den geistlichen Stand bestimmt; aber er entschied sich fr das Kriegshandwerk. Er nahm zuerst bei den Spaniern in den Niederlanden, dann bei den Kaiserlichen Dienste. Seine ersten Lorbeern errang er im Kriege gegen die Aufstndischen in Ungarn an der Spitze eines auf eigene Kosten geworbenen Regiments. Nach Beendigung des Krieges in Ungarn trat er in den Dienst der Liga und des Herzogs von Bayern.
In dem wieder unterworfenen Bhmen brachte jetzt der Kaiser das Jus reformandi in Anwendung. Der Majesttsbrief wurde fr erloschen erklrt; die Anstifter des Aufstandes wurden hingerichtet, ihre Gter wurden eingezogen und versteigert oder zur Belohnung den Anhngern des Kaisers geschenkt. Viele Protestanten wanderten aus.
2. Der pflzische Krieg (1622). Wenngleich der gechtete Bhmenknig selbst den deutschen Boden verlassen und sich sogar die Union, von dem spanischen Feldherrn Spinola bedrngt, frmlich aufgelst hatte (1621), so traten doch fr ihn drei Vorkmpfer in die Schranken.
a) Der erste war Ernst von Mansfeld, der Sohn eines kaiserlichen Statthalters von Luxemburg. Im katholischen Glauben erzogen ging er, als ihm der Kaiser sein vterliches Erbgut vorenthielt, zu dessen Feinden und zu der Sache der Protestanten der. Er wandte zuerst den schrecklichen Grundsatz an, da der Krieg den Krieg ernhren msse. Tapser und verschlagen, dem abenteuerlichen Kriegsleben mit Leidenschaft ergeben und ein freigebiger Verteiler der Beute wurde er von seinen Soldaten schwrmerisch verehrt. Aber seine Weise, den Krieg zu führen, brachte zuerst jene Zuchtlosigkeit und Beutegier unter die Heere, welche diesen Krieg zu einem wahren Verwstungskriege machten. In seinem Lager erschien bald auch der flchtige Kurfürst Friedrich von der Pfalz.
b) Christian von Braunschweig, Administrator des Bistums Halber-stadt, ein tapferer, junger Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut, aber ohne politische Berechnung, entschied sich fr die Sache des pfl-zischen Kurfrsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skulari-siertes Bistum nehmen. Er fhrte den Krieg in Mansfeldfcher Weise;
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Niederlanden Ungarn Ungarn Bayern Luxemburg Pfalz
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Gelderpressungen, Raub und Verwstung machten seinen Namen im ganzen nordwestlichen Deutschland gefrchtet, e) Der Markgras Georg Friedrich von Baden-Durlach setzte, unzufrieden der die Auflsung der Union, den Krieg auf eigene Faust fort. Tilly wandte sich jetzt zuerst gegen Mansfeld, erlitt aber eine Niederlage (bei Wiesloch im jetzigen G.-H. Baden). Erst als er sich mit dem spanischen Heer unter Spinola verbunden hatte, gelang es ihm, den Markgrasen von Baden-Durlach bei Wimpfen (im G.-H. Hessen) vllig zu besiegen. Ebenso schlug er den Halberstdter Christian bei Hchst (im Rb. Wiesbaden) und machte durch diesen Sieg dem Kriege in der Pfalz ein Ende (1622). Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh jetzt der Kaiser auf einem Kurfrsten tage zu Regensburg (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur und belehnte den Kurfrsten von Sachsen mit den beiden Lausitz. Die bei der Eroberung Heidelbergs von den Kaiserlichen erbeutete Bibliothek wertvoller Handschriften schenkte er dem Papste.
3. Der niederschsische Krieg (1623). Christian von Halber-stadt, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war. rckte bald wieder der die deutsche Grenze nach Niedersachsen vor. Da er hier nicht, wie er es wnschte, eine Verbindung gegen den Kaiser zu stnde bringen konnte, so entschlo er sich wieder zum Rckzge nach Holland. Aber unterwegs berraschte ihn Tilly und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, da er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623).
2. Der dnische Krieg, 16251630.
1. Wallensteins erstes Auftreten. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da nicht nur die norddeutschen protestantischen Fürsten, sondern auch mehrere euro-pische Mchte das Wachstum der kaiserlichen Macht mit argwhnischen Augen betrachteten. Daher schlssen England, die Niederlande und Dnemark ein Bndnis im Haag, wonach sie gemeinschaftlich ein Heer gegen die Liga ins Feld stellten (1625.) Die Oberanfhrung des Heeres bernahm Christian Iv., König von Dnemark und Kreis-oberster des niederschsischen Kreises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der besetzten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. Ernst von Mansfeld besorgte in England, Christian von Halberstadt in Frankreich die ntigen Werbungen. In dieser
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